Siegfried: Mir geht gerade der Luxus durch den Kopf den wir heute haben, mit denen Bahnen. Habe ich mir gerade gedacht, wo wir früher zu Fuß hochgegangen sind und dann hat es die ersten Schlepplifte gegeben. Und dann durften wir manchmal mitfahren. Weil immer haben wir uns das nicht leisten können. Und dann haben wir gewartet und gewartet und dann durften wir manchmal mit einem Schlepplift mitfahren. Das weiß ich noch. Mit den Kindern, mit den Gästen mit den Schülern sehr schwierig. Oh Gott, Oh Gott da sind die Leute rausgefallen. Jaja heute geht es einfacher. Heute ist es ein Luxus rein in den Sessel, in den geheizten Sessel. Und dahin geht es. Angefangen mit 14/15 Jahren, das war Ende 1950, ja knapp 50 Jahre sind es gewesen.
Julia: Da hat man ein bisschen was erlebt?
Siegfried: Ja alles Mögliche. Ja schöne Sachen. Ist eigentlich schön. Ist ein schöner Beruf. Mir haben damals den sogenannten „Jetschwung“ gefahren. Also Beugen-Dreh-Strecken. Und das haben wir bis zur Vergasung gemacht, das hat müssen, je weiter man runtergekommen ist. Buckelpiste aktuell damals und da hat man den „Jetschwung“ gefahren. Da habe ich so eine Gruppe gehabt und wir üben immer das Beugen-Drehen-Strecken das runter und strecken und runter beim Bogen und wegdrucken. Nachher habe ich sie so einzeln hinter üben gelassen. Das weiß ich noch das war am Alpkopf. Dann kommt so ein Engländer her, der hat eine Familie gehabt, ganz nette Leute und der machte das schon relativ gut. Und bei den letzten Schwüngen haben wir bereits gemerkt, die Hose rutscht ihm immer weiter runter, da wird ihm der Hosenträger aufgegangen sein. Und dann hat er die Hose beim letzten Schwung, hat er die Hose schon so unten gehabt und die Hose ist so unten gehockt und die ganze Gruppe hat laut gelacht. Jaja der hat das ganz locker genommen, hat die Hose wieder raufgezogen. Dann machen wir weiter hat er gesagt. Witzig. Man hat oft Spaß gehabt. Man hat viele Gruppen gehabt wo man wirklich viel lachen hat können. Irgendein Spaßvogel war immer wieder dabei. Ich bin kein Spaßvogel, ich bin eher ein ernster Mensch. Aber man hat immer jemanden dabei gehabt der das in den Schwung gebracht hat.
Ich bin eigentlich immer ein begeisterter Skilehrer gewesen, aber man hat auch Gäste gehabt, wo man …. Mensch wenn diese Woche einfach vorbei geht. Und einmal hatte ich einen Gast im mittleren Alter, gar nicht schlecht schigefahren, aber Höhenangst hatte sie und da sind wir immer nur an einem flachen Hang beim „Gampen“ gefahren, dort immer den Gampen rauf und runter. Dann hab ich sie dann einmal überredet auf den Plansegg hoch zu fahren. Jetzt ist es wunderschönes Wetter und eine perfekte Piste auch, jetzt fahren wir einmal hoch. Aber ich habe es bereut. Die ist hoch gekommen und ist keinen Zentimeter gefahren. Nichts. So was mach ich jetzt. Dann bin ich vor ihr runter gegangen, hab mich umgedreht und hab sie zwischen die Füße reinfahren gelassen. Sie hat sich an mir gehoben und hat die Augen zu gemacht und so sind wir den ganzen Plansegg runter gefahren. Nachher hab ich mir gedacht Mensch, mir hat da rauf alles weh getan vorlauter bremsen. Ja solche Sätze, da hat man es gut gemeint. Und ja die hat einfach Höhenangst gehabt, obwohl sie mir erzählt hat, dass sie mit dem Sportflieger unterwegs ist. Da hab ich gesagt, das gibt es doch nicht, wohl sobald sie da oben steht. AUS. Da blockiert bei ihr alles, sie kann nichts mehr machen. Ja, was will man dann machen. Ich habe sie runter gebracht, aber ich bin nie mehr mit ihr rauf auf den Plansegg. Heute ist das nicht mehr oder kaum. Heute mit diesen Schi, die meinen heute alle in 2 bis 3 Tagen können sie perfekt Schifahren. Früher hat man eine Woche gebraucht bis man vom Komperdell vom Kölner Haus in das Dorf runter fahren konnte. Da hat man eine Woche Schikurs gehabt, dann ist das gelungen und wenn das gelungen ist, dann war das gut. Dann war der Skilehrer zufrieden und der Gast war sehr zufrieden.
Siegfried: Ja ich habe mal ganz alte Schi gehabt, ich weiß nicht ob ihr das noch kennt, mit einer Schnalle vorne darauf und hinten ist ein Bändchen darum gewesen und hinten war eine Schnalle zum zu tun, damit habe ich angefangen. Ich kann mich noch erinnern. Als kleines Kind bin ich sobald es den ersten Schnee im Herbst gemacht hat, habe ich die Schier ausgepackt, dann habe ich die Schier rausgeholt und bin über einen kleinen Hang beim Haus runtergefahren, ich bin dann unten an einen Zaun gefahren, der Schi war dann gebrochen. Mein Vater hatte natürlich gar keine Freude aber was hat man Früher gemacht man hat Früher die Schier wieder zusammengetan und ein Blech herumgeschlagen und das hat man mit kleinen Nägeln rund herum beschäftigt und so war der Schispitz wieder daran und so ist man gefahren, den ganzen Winter ist man so weitergefahren, da hat es keinen neuen Schi gegeben, des hat man selber gemacht. Volles Risiko.
Und nachher später hat man angefangen Kanten auf die Schier zu montieren, dann hat man Kanten gehabt, diese waren so lang, die hat man kaufen können, da hat es einen speziellen Hobel gegeben, da hat man einen Bogen raus hobeln können auf der Seite vom Schi, genau auf die Dicke der Kanten, dann hat man die Kante daraufgelegt und die hat man mit kleinen Schraufen, hat man das angeschraubt den ganzen Schi, das war sehr viel Arbeit, dass man das relativ hinbekommen hat. Dann hat man gemeint man hat jetzt einen Schi wie ein Weltmeister. Ein Schi mit Kante. Boa das war ja super. Wir hatten nie eine Piste, wir sind immer im Tiefschnee gefahren das ist man rübergefahren und hat eine Spitzkehre gemacht und ist wieder hergefahren. Wenn man so wie hier runter ist, hat man oft keinen Bogen machen können.
Julia: Ja und Lift?
Siegfried: Lift hat es keinen gegeben, wir sind von Serfaus auf das Kölner Haus zu Fuß gegangen. Rauf und dann ist man einmal die Waldabfahrt runtergefahren. Und dann war man zufrieden. Und wenn man ganz gut war ist man noch zweimal hinaufgegangen. Am Sonntagnachmittag war der Schifahrtag. Das war unser Schifahren, so haben wir angefangen. Und ich bin viel um unser Haus gefahren, dort wieder einen Hang runter und gesprungen. Ja halt alles was man probieren hat können, hat man gemacht.
Siegfried: Im Parallelschwung oder nicht. Den angesprungenen Wedeln, so zu sagen. Wedeln wie Früher.
Das ist nichts mit diesen Schi, das geht nicht gut. Das ist mit diesem schlechten Zeug nicht möglich oder fast nicht.
Da hat man einen Schi mit 2 Meter gehabt, 8-10, 5, zwei 5er, da ist das natürlich ganz anders gegangen. Da hat man kurz, zack, zack, zack und dann wieder einen langen Schwung fahren können. Immer schön das angesprungene.
Ja, angefangen haben wir mit – Telemark bin ich nicht mehr gefahren – wir sind dann „Stemmbogen“ gefahren, das haben wir noch gelernt. Stemmbogen, Stemmschwung, nachher haben wir schon das parallele Wedeln gemacht. Das kurze Wedeln, das kennt ihr sicher, den Schwung, das angesprungene Wedeln, das ist bis zur Perfektion gegangen. Und dann ist es zum Parallel-Schwung gegangen, auf den angesprungenen Parallel-Sprung kann ich mich noch erinnern und nachher ist es bereits in die „Jet-Phase“ gegangen, in den 70er Jahren. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher, aber ich glaub das war der „Killi“ ein Franzose, der Skirennläufer „Killi“, diese haben damals beim Slalom, relativ viele Wannen gehabt bei den Rennen, nicht so wie heute, dort haben sie eine glatte Piste. Und da hat er das entwickelt sozusagen Wellen schlucken, auf dem Hügel anziehen oder kommen lassen und nach dem Hügel wieder runter drücken. Dieses Beugen und Drehen. Und das haben wir beim Staatlichen bei der Prüfung gehabt, dass weiß ich noch. Und haben dies gut hinbekommen, das hat viel Kondition benötigt. Aber das ist gut gegangen. Nachher, das Jahr darauf glaub ich war das sind wir auf St. Anton rauf, zum Wiederholungskurs. Und dann haben wir gemeint wir können ihnen zeigen wie wir Schifahren können. Ja dann haben sie gesagt spinnt ihr. Was wollt ihr denn mit diesem Schwung. Wir haben schon gemerkt, dass das im Grunde nicht die ideale Sache ist. Für den Gast ist das zu schwierig gewesen. Da hat man eine Wellenbahn gebaut und solche Sachen, um das zu üben. Das war vielleicht drei Jahre, dann war dieser Schwung gestorben gewesen. Und dann ist wieder das ganz normale hoch und tief gekommen. Und nachher ist man auf Grund der Schientwicklung. Auf alle mögliche Techniken, auf die Karvtechnik gekommen.
Julia: Aber Siegfried man merkt einen Ehrgeiz hast du noch einen Großen.
Siegfried: Ja weil es mir noch Spaß macht, ja ich fahre noch gerne so lang ich kann, wenn man gesund ist und ja so Gott will, Gesundheit bleibt, hoffe ich dass es noch ein paar Jahre geht.








